Das Hauptgebäude der ETH ist ein vielschichtiges Kulturzeugnis sowie eine Inkunabel der Schweizerischen Architektur- und Bildungsgeschichte und reicht weit über eine rein überkommunale Bedeutung hinaus. Seine Aussenanlagen sind integraler Bestandteil des bedeutenden Denkmals. Die Aussenanlagen des Hauptgebäudes sind bis heute in ihrer räumlichen Disposition massgeblich durch die Gestaltung Gustav Gulls während des frühen 20. Jahrhunderts geprägt und sind ein bedeutendes Zeugnis der Gartengestaltung des Historismus an der Schwelle zum Architekturgarten der Reformbewegung. Die Gestaltung Gulls greift dabei wesentliche Entwurfsgedanken von Gottfried Semper auf und integriert geschickt bestehende Gartenbauwerke und Baumgruppen des Landschafsgartens des späten 19. Jahrhunderts der Gartenkünstler Conrad Loewe und Rudolf Blattner. Das räumliche Konzept von Gull und Semper wurde durch massive Umbauten in der Umgebung des Hauptgebäudes zwischen 1964-1977 beeinträchtigt. Im Vorfeld diverser Wettbewerbe und Umgestaltungsmassnahmen im Gebäudeumfeld wurde ein Gutachten zur Schutzwertabklärung der Aussenanlagen in Auftrag gegeben.
ETH Hauptgebäude, Zürich
Bühne des Polytechnikums
Projektart: Gartendenkmalpflegerisches Gutachten
Auftraggeberschaft: Kanton Zürich, Stadt Zürich
Bearbeitungszeitraum: 2014-2015

Pflanzplan von Conrad Loewe, Januar 1864.

Luftbild aus Südwesten, 1931.

Visualisierung der Polyterrasse nach Geisendorf, ca. 1972.

Ehrenhof des Hauptgebäudes mit Pflanzinseln. Luftbild um 1990.